Mosaikeffekte auf Bodenfliesen
Im 19. Jhr. wurden Feinsteinzeugfliesen entwickelt, die die eindrucksvollen Mosaike römischer Villen nachahmten.
Inspiration und Replik

1852 entdeckte man bei Nennig Überreste einer römischen Villa aus dem 3. Jhr. Im Herrenhaus befindet sich das größte in situ erhaltene Bodenmosaik aus dieser Zeit nördlich der Alpen.

Karl August von Cohausen, Altertumsforscher und ab 1840 Direktor bei Villeroy & Boch, überzeugte Eugen von Boch, die Vorlagen aus dem nahen Nennig für den Aufbau eines Steinzeugfliesensortiments zu nutzen. In einer Zeit der Euphorie für antike Motive und verbunden mit neuen Fertigungstechniken, wurde Villeroy & Boch damit schnell zum Marktführer in Europa.

Mosaiksteinchen durch Patina
Besitzen historische Steinzeugfliesen eine feingliedrig geprägte Reliefoberfläche, so handelt es sich um Mosaikfliesen. Tatsächlich nannten viele alte Produktionswerke des 19. Jhr. ihre Produkte daher „Mosaikplatten“.
Der Effekt stellt sich nicht sofort ein. Im Laufe der Zeit sammeln sich in den Rillen hartnäckige Verschmutzungen. Genau wie die umlaufenden Fugen der Fliese, färbt sich diese so genannte Patina dunkel. Es entsteht der Eindruck vieler voneinander getrennter Steinchen.