
Zementfliesen
oder
Steinzeugfliesen?


Zementfliesen stehen heute als Synonym für mehrfarbige Bodenfliesen. Die schönen ornamentalen Bodenfliesen, wie wir sie aus alten Mietshäusern kennen, sind jedoch fast immer aus Steinzeug. Es handelt sich also um keramische Fliesen und nicht um Zementfliesen, wie oft vermutet wird. Diese wurden um 1900 selten als preisgünstiger Ersatz für die hochwertigen Steinzeugfliesen eingesetzt.
STEINZEUGFLIESEN VERSUS ZEMENTFLIESEN
PRODUKTIONSBEDINGTE EIGENSCHAFTEN
VON ZEMENTFLIESEN
Zementfliesen bestehen aus verschiedenen Gesteinsmehlen und Zement. Die Fliese erhält ihre Festigkeit durch die Reaktion mit dem Anmachwasser, d. h. die Hydratation des zuvor beim Brennen des Kalks „entwichenen“ Wassers. In drei Phasen härtet die Zementfliese dann über mehrere Wochen aus.
Diese „kalte“ Reaktion ermöglicht eine bunte Farbpalette bei Zementfliesen. Die offenporige Oberfläche wird versiegelt und mit einer Wachsschicht versehen, die die Farbbrillanz erst wirksam macht. Zementfliesen sind ausschließlich für die Verlegung im Innenbereich geeignet.
NACHTEILE VON ZEMENTFLIESEN
Der Preisvorteil von Zementfliesen wird im Verhältnis zu Steinzeug mit einigen Nachteilen erkauft. Zementfliesen sind relativ weich und damit fleckempfindlich. Deshalb müssen sie nach der Verlegung imprägniert werden. Teilweise muss der Boden vor der Versiegelung sogar noch geschliffen werden. Das macht die Verlegung etwa doppelt so teuer (70,- bis 80,- Euro Handwerkerkosten pro qm) wie bei handelsüblichen Keramikfliesen.
ALTERNATIVEN ZU ZEMENTFLIESEN
Für Familien mit Kindern oder Menschen, die nicht ständig auf die Empfindlichkeit der Zementfliesen aufpassen können und wollen, ist Steinzeug oder Feinsteinzeug, wie es heute meistens genannt wird, eine sehr gute Alternative. Außerdem eignen sich die keramischen Fliesen im Gegensatz zu den Zementfliesen auch für den Außenbereich.